Sven Melchert
Basiswissen

Wann sieht man das aschgraue Mondlicht?

Nicht nur die Mondsichel erstrahlt, auch das matte Leuchten der restlichen Mondscheibe ist sichtbar: Das aschgraue Mondlicht ist besonders gut im Frühling und im Herbst zu beobachten.
(Bild: Sven Melchert)

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Bei Neumond ist der Mond für uns unsichtbar – so weit, so bekannt. Kurz davor und danach lässt sich aber ein interessantes Phänomen beobachten: Dann ist nicht nur die Mondsichel zu sehen, auch der Rest der Mondscheibe zeigt sich matt erleuchtet. Wie kommt es zu diesem Effekt, der oft auch als aschgraues Mondlicht bezeichnet wird?

 

Selbst leuchten kann der Mond natürlich nicht – wenn wir ihn sehen, reflektiert er das Licht der Sonne. Auch die Erde reflektiert Sonnenlicht, und ein Teil davon erreicht die Mondoberfläche. Bei einer besonders günstigen Stellung – nämlich um das Neumonddatum herum – bestrahlen „wir“ die eigentlich unbeleuchtete Mondscheibe. Das aschgraue Mondlicht stammt also „von uns“ und wird daher auch Erdschein oder Erdlicht genannt. Im englischen Sprachraum ist neben den Begriffen earthlight oder ashen glow auch öfter die Bezeichnung Da Vinci Glow zu lesen – der toskanische Universalgelehrte hatte das Phänomen Anfang des 16. Jahrhunderts beschrieben und gezeichnet.

 

Wer sich auf die Jagd nach diesem faszinierenden Licht machen will, sollte dies möglichst im Frühjahr oder Herbst tun: Denn im Frühjahr steht die scheinbare Sonnenbahn abends steil zum Horizont – und in deren Nähe tummeln sich immer der Mond und die Planeten. Somit steht die zunehmende Mondsichel im Frühjahr abends nach Sonnenuntergang noch relativ hoch über dem Horizont, so dass der Erdschein gut zu erkennen ist. Gleiches gilt für die abnehmende Mondsichel morgens kurz vor Sonnenaufgang im Herbst.

 

Eine gute Gelegenheit bietet sich nun wieder Anfang März: Am 28. Februar 2025 um 1:45 Uhr ist Neumond, am Abend des 1. oder 2. März kann man bald nach Sonnenuntergang (gegen 18 Uhr) versuchen, Mondsichel und aschgraues Licht zu beobachten. Stünde man übrigens auf dem Mond, wäre um diese Zeit noch fast Vollerde …

Kosmos Verlag/Gerhard Weiland

Wie entsteht das aschgraue Mondlicht?

Das aschgraue Mondlicht lässt sich ein bis fünf Tage nach/vor Neumond beobachten. In der Abbildung entspricht das den Positionen 2 und 6.

(Grafik: Kosmos Verlag/Gerhard Weiland)

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